Lese-Rechtschreib-Schwäche
Was ist eine Lese-Rechtschreib-Schwäche?
- Schwäche beim Schriftspracherwerb, nicht immer vorher erkennbar (z.B. wegen Z.n. SEV); Intelligenz normal oder sogar überdurchschnittlich
- ca. 4% aller Schüler in Deutschland davon betroffen (Bundesverband Legasthenie)
„Symptome“
- allgemein: oft keine Freude am Lesen und Schreiben (verständlich!)
- Lesen: Buchstaben/Silben weglassen/dazudichten, Wortanfang lesen und den Rest erraten, Lesesinnverständnis schlecht, langsames und stockendes Lesen, zusammengehörende Kombinationen (st, sp, sch) werden getrennt gelesen, vertauschen ähnlicher Buchstaben (m, n, b, d), verdrehen von Kombinationen (ie, ei), Nicht-Erkennen von Wort- oder Satzende, monotone Satzmelodie
- Schreiben: Buchstaben/Silben weglassen/dazudichten, Doppelkonsonanten nicht erkennen, Dehnungs-H weglassen, „ie“ nicht erkennen, Groß-/Kleinschreibung, Satzzeichen weglassen, Vertauschen ähnlicher Buchstaben, Verdrehen von Kombinationen, Schreiben nach Gehör (schp, scht)
- Fehler werden anfangs von allen gemacht, bei LRS-Kindern bleiben sie jedoch bestehen
Ursachen
Die Ursachen sind sehr vielfältig! Hier nur einige Beispiele:
- Schwäche der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung
- Schwäche der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung
- Konzentrationsschwäche
- Schwierigkeiten beim Verständnis des symbolischen Systems bereits beim Spracherwerb à SEV
- Allgemeine Lernschwäche
- Psychische Probleme
- Phonologische Bewusstheit nicht ausreichend ausgebildet
Wer stellt die Diagnose?
- Kinder- und Jugendpsychologe
- Schulpsychologe
- Lehrer
- sozial-pädiatrische Zentren
Therapiebereiche
Logopäden behandeln nur LRS mit Schwerpunkt auditive Wahrnehmungsstörung
- Förderung der Freude am Schreiben und Lesen
- Konzentrationsübungen
- Auditive Wahrnehmung und Verarbeitung
- Taktile Wahrnehmung im Mundraum
- Übungen zur Verbesserung der Zusammenarbeit der Gehirnhälften
- Förderung der Fähigkeiten anhand Stufenmodell
- Erarbeiten der Lese- und Schreibregeln in Verbindung mit der Förderung der auditiven Wahrnehmung (Unterscheidung kurzer/langer Vokal -> danach kommt einfacher oder Doppelkonsonant)