Was ist eine P.E.G. – Magensonde?


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Die sogenannte Perkutane endoskopische Gastrostomie bietet die Möglichkeit einer mittel- und langfristigen Nahrungszufuhr direkt über den Magen. Wenn durch eine Erkrankung wie z.B. Schlaganfall oder andere neurologische Erkrankungen (z.B. im Spätverlauf von Multipler Sklerose, Amyotropher Lateralsklerose etc.) bzw. bei einer onkologischen Erkrankungen (z.B. Mund- oder Kehlkopftumore) die Nahrungsaufnahme über den Mund, Rachen und Speiseröhre nicht möglich ist, kann durch die Anlage einer Magensonde die Flüssigkeits- und Nährstoffzufuhr sichergestellt werden.

Oft haben Betroffene und Angehörige Angst vor der Endgültigkeit einer Ernährung durch die Magensonde. Diese Sorgen sind aber in vielen Fällen unbegründet. Gerade in der Akutphase eines Schlaganfalls treten bei bis zu 60% der Betroffenen Schluckstörungen auf, die sich in den ersten Tagen und Wochen teilweise von selber zurückbilden. Ein anderer Teil der Betroffenen schafft durch eine gezielte Therapie der geschädigten Strukturen ebenfalls den Weg zurück zur oralen Ernährung. Bei dem Teil der Betroffenen, bei denen eine normale Ernährung nicht mehr möglich ist, ermöglicht die P.E.G. auch dauerhaft die Versorgung mit Flüssigkeit und Nährstoffen.

Das Legen einer Magensonde ist ein operativer Eingriff. Im allgemeinen kann aber auf eine Vollnarkose zu Gunsten des weniger belastenden Dämmerschlafes verzichtet werden. Der Arzt führt nach der künstlichen Aufblähung des Magens über den Mund- und Rachenbereich ein flexibles Rohr mit einer an der Spitze liegenden Lichtquelle ein, gleichzeitig wird über das Rohr ein Faden mittransportiert. Wird mit dem Rohr der Magen erreicht, kann der Arzt anhand der von der Magenwand durchscheinenden Lichtquelle den genauen Punkt für einen nur wenige Millimeter langen Schnitt bestimmen. Nun wird von außen ein Plastikrohr durch die Magenwand gelegt. Mit Hilfe des mit dem Rohr transportierten Fadens kann nun ein Endstück über den Mund- und Rachenraum sowie der Speiseröhre in den Magen gezogen werden. Dieses bildet das Gegenstück zum äußeren Halteteil. Über den gelegten Plastikschlauch kann nun Flüssigkeit und eine spezielle Nahrung zugeführt werden.

Die Entfernung einer P.E.G. ist denkbar einfach. Der außenliegende Halteteil sowie das Plastikröhrchen werden entfernt, der innere Halteteil löst sich und wird im Zuge der normalen Verdauung von selbst ausgeschieden.

Häufig äußern Betroffene die Angst, dass sie mit der Versorgung durch die Magensonde völlig auf eine orale (über den Mund) Nahrungszufuhr verzichten müssen, das ist nicht der Fall. Wird z.B. im Laufe einer Therapie eine orale Nahrungszufuhr im eingeschränkten Maß wieder möglich, kann die Nahrungszufuhr über die Sonde gedrosselt werden, ohne dass der Betroffene gleich in den Zugzwang kommt, sämtliche Nährstoffe und Flüssigkeit über den Mund aufzunehmen.